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Schülerzeitungen an der Stormarnschule

Eine Chronologie

„Wer nicht kann Spass und Scherz verstehn, darf nicht in diese Zeitung sehn!" Dieser Satz aus einer Fest-Zeitung zum Julklapp der U III b vom 20. Dezember 1949 dürfte charakteristisch sein für die später folgenden Schülerzeitungen. Zwar gab es schon 1943 und bestimmt auch früher Abi-Zeitungen und veranstaltungsbegleitende Heftchen, doch die erste Schülerzeitung wurde erst im Jahresbericht 1954/55 erwähnt: „Als vielversprechende Neuheit tauchte am Schluß des Schuljahres der Plan auf, eine Schülerzeitung der Stormarnschule herauszugeben." 1955 erschien daraufhin „Der Schulspiegel". Von 1963 bis 1970 hatte „Plus 63" oder auch „+ 63" mit 23 Ausgaben die Schule fest in der Hand. Als Spiegel ihrer Zeit belegte sie den „Konflikt" zwischen Konservativ und Hippie, Schüler und Schulpolitik. Ab 1970 fand ein Wandel statt: Weniger Politik - Spass und Unterhaltung traten in den Vordergrund. 1972 erschien die „Lupe", zuerst noch mit Matrize und handgekurbelt abgezogen, für 10 Pfennig. Ihr folgten „Das Fragezeichen", „Orakel" (um 1979) und „Lautsprecher". 1981 wurde zum ersten Mal die „Pusteblume" herausgegeben. Als einzige in DIN A4. Noch im selben Jahr erschien die „Brennessel". Drei Schülerzeitungen gab es zu diesem Zeitpunkt an der Stormarnschule, sie verdeutlichten die unterschiedlichen Meinungen ihrer Redakteure. 1989 gab es mit „Maulwurf" und „Lord of Boxershorts" erneut zwei um die Gunst des Lesers konkurrierende Schülerzeitungen. Und auch der „Heimgärtner" hatte ein kurzes Gastspiel an der Stormarnschule. Von „Das Skelett" erschien 1989 nur eine Ausgabe. 1991 enstand aus der Projektwochenzeitung „Kopfschuss" die Schülerzeitung „StormNews". Von 1992 bis 1994 folgte „Der Schnüffler" („Hallo Herr Frahm! Hier ist die neue Ausgabe, schauen Sie doch bitte mal 2 Minuten drüber, damit die in Druck kann!" ... wie sollten unter solchen Umständen noch Artikel zensiert werden!) und ab 1996 „ZETT". Wurden die einzelnen Ausgaben stets von Comic-Strips begleitet, hatte die Stormarnschule von 1993 bis 2000 mit „Grübe" ihre erste reine Comic-Schülerzeitung".

Stets stießen die Schülerzeitungen auf großes Interesse. Letztere hatten Auflagen von über 400 Exemplaren. Doch aktiv beteiligten sich stets nur wenige Schüler; so trat ein „Titel"-Wechsel meist dann ein, wenn der jeweilige verantwortliche Redakteur sein Abitur machte.

Die Schülerzeitungen haben die Ereignisse an der Stormarnschule schon lange vor den Jahrbüchern auf faszinierende Art und Weise dokumentiert. Ob Lehrerinterviews, Schüleraustausch, Bundesjugendspiele oder Abifeier. Stets im Rampenlicht der Kritik: Schulpolitik und Lehrer. Besonders an letzteren wurde - meist ironisch - kein gutes Haar gelassen. Beliebte Highlights waren die Lehrersprüche, das Hor(r)o(r)skop oder die Psychotests. Auch die zur Finanzierung notwendigen Anzeigen dokumentierten den Stil ihrer Zeit.

Es ist wirklich bedauerlich, dass es kein Schülerzeitungs-Archiv an der Stormarnschule gibt. Freuen wir uns aber dennoch auf die nächste Schülerzeitung. Möge sie weiterhin die Lehrer und Politiker daran erinnern, dass auch Schüler immer ein Wörtchen mitzureden haben.

... ach ja: „Das Suchen von Druckfehlern ist bei Todesstrafe verboten".

... und großer Dank an alle Ehemaligen, die mir beim Zusammenstellen der Daten geholfen haben.

Alexandra Carsten (Abitur 1994)

aus: Festschrift 75 Jahre Stormarnschule (2002)