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Geschichte


Wenn man im Giebel des Hauptgebäudes unserer Schule die Jahreszahl 1910 sieht, mag man sich wundern, wieso sie 2002 ihr 75-jähriges Jubiläum feierte. Begonnen hat alles im Jahre 1906 mit der Gründung der Privatschule für Mädchen, einem Vorläufer der heutigen Stormarnschule.

Damals diente das Haus Bismarckallee 5 als Unterrichtsgebäude. In den folgenden Jahren wurde es hier durch steigende Schülerzahlen immer enger, so daß ein ganz neues Schulgebäude errichtet werden mußte. Dafür mietete man ein Grundstück an der Waldstraße 14 an. Hier entstand der erste Bau der heutigen Schule einschließlich einer Turnhalle. Einweihung des neuen Gebäudes war 1911. In einem Ahrensburg-Büchlein aus dem Jahr 1911 heißt es darüber: "Ein gewaltiger Schritt den meisten anderen Villenkolonien voraus ist durch die Schaffung der Höheren Mädchenschule, verbunden mit einer Vorschule für Knaben, getan. Die Anstalt hat den Charakter einer gehobenen Schule: es wird unterrichtet nach dem Lehrplan der höheren Mädchenschulen, der zehn Schuljahre umfaßt. Die Schule ist gegenwärtig noch im Ausbau begriffen; z. Zt. (1911) sind acht Klassen (Schuljahre) eingerichtet, nämlich X-III, denen sich Ostern 1912 die II. Klasse (9. Schuljahr) anschließen wird. Die Schülerzahl ist 130-140. In die Vorschule werden auch Knaben aufgenommen, die, sofern sie nicht das Gymnasium oder Realgymnasium später besuchen sollen, sechs Jahre, bis zur Reife für Untertertia, hier bleiben können. Die Schule steht unter der trefflichen Leitung der Vorsteherin Fräulein Mehlis."

"Die Mädchen erhalten eine Bildung, die derjenigen ähnlicher großstädtischer Schulen völlig gleichwertig ist. Nachdem die Schule in ihren Leistungen die von den Gründern gewünschte Höhe erreicht hatte, hat man ihr jetzt auch ein allen schultechnischen und hygienischen Anforderungen genügendes, schönes Heim gegeben.

An der neuen Schule war kein Abschluß möglich, man mußte deshalb später auf weiterführende Schulen in der Umgebung wechseln. Nach dem 1. Weltkrieg hatte sich die Form der Privatschule überholt, so daß 1927 zunächst eine Rektoratsschule für Jungen und Mädchen entstand. Diese trug erstmals den Namen "Stormarnschule", und so erklärt sich auch die 75-Jahr-Feier im Jahr 2002. Ab 1936 wurde aus ihr eine Realschule.

Durch die nationalsozialistische Herrschaft und den von ihr ausgelösten Krieg kam nun eine turbulente Zeit auf  Lehrer und Schüler zu. Denn als Folge des Großhamburg-Gesetzes von1938, in dem das östlich von Hamburg gelegene Gebiet neu geordnet wurde, erhöhte sich die Schülerzahl immens. Doch zugleich gelang es auch, den Rang einer "Oberschule für Jungen und Mädchen" zu bekommen. So wurde die Schule zu einer "Vollanstalt" ausgebaut und im Jahr 1944 konnten die ersten 11 Abiturzeugnisse überreicht werden. (Bis heute hat die Stormarnschule insgesamt rund 3500 Absolventen.)

Schon ab Frühjahr 1939 muß die Schule mit Ausquartierungen leben. Zunächst wird die Turnhalle zu einem Getreidelager umfunktioniert. Dann werden 1943/44 große Teile der Räume für das Landratsamt des Kreises Stormarn benutzt und schließlich müssen Schüler und Lehrer endgültig weichen, als ab Februar 1945 im Gebäude ein Lazarett errichtet wird.

Erst ein Jahr später wird der Unterricht  unter den damaligen schwierigen Bedingungen wieder aufgenommen. Da nach dem Krieg die Schülerzahlen wesentlich angestiegen sind, muß die Schule in den folgenden Jahren schrittweise einige Gebäudeteile anbauen, so daß schon 1951 ein Erweiterungsbau an den Altbau angeschlossen wird.* Ein weiterer Ausbau der Raumkapazität findet 1957 durch den bogenförmigen Anbau mit einer Sporthalle statt. Doch Ende der 60er Jahre mangelt es immer noch an geeigneten Fachräumen, wodurch es 1969 zu einem weiterem Anbau kommt.  Heute befinden sich in diesem Neubau der Computerraum sowie die Kunst-, Physik- und Medienräume. Mitte der 80er Jahre entsteht der Eduard-Söring-Saal. Hier finden zahlreiche Musikkonzerte der Schule sowie einige andere Veranstaltungen statt.

Nun mangelte es der Schule nur an geeigneten Sportmöglichkeiten. Deshalb wurden zunächst die Außensportanlagen erneuert. Doch zum ersehnten Bau einer neuen Sporthalle kam es aus finanziellen Gründen nicht. Zudem mußte die Schule Ende der 80er Jahre noch die Heimgartenschule für einige Zeit beherbergen, da deren Räume asbestverseucht waren. So konnte erst im Jahre 1996 eine neue Sporthalle eingeweiht werden.

Für zehn Jahre, von Ende 2001 an, befand sich in den Räumen der ehemaligen Schulküche im Keller dank der großen Hilfe der Elternschaft eine Schülercafeteria, in der man sich in Freistunden oder in der Mittagspause aufhalten und verpflegen konnte. Im Jahr 2011 zog die Cafeteria endlich in neue Räume vor dem Eduard-Söring-Saal um. Damit ist der Schulmittelpunkt neu erstanden. Zugleich wurde ein angemessener Vorraum für die Konzerte geschaffen.

In die freigewordenen Räume im Keller zog Anfang des Schuljahres 2014/15 der Gesundheitsclub, ein gut ausgestatteter Fitnessraum.

*) Anmerkung eines ehemaligen Schülers: "Man sollte hier erwähnen, dass vor dem Neubau von 1951 (im spaeten Herbst eingeweiht?), eine hoelzerne Baracke mit 2 Klassenraeumen am Ende des Schulhofes stand. Es wurde ausserdem in 2 Schichten unterrichtet. Unsere Klasse (Quarta) unter Herrn Dr. Peters hatte 50 Schueler; die meisten stammten von Grosshansdorf, eine andere Gruppe kam von Trittau. Als Neuankoemmlinge in die Oberschule (ich glaube, wir waren die erste Quarta nach dem Kriege) waren wir in die Baracke verbannt. In das Hauptgebäude kamen wir nur zum Turnen und zum Musikunterricht." Ivar Heissler

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