X


Jahresbericht 2003/04

 

Bericht des Schulleiters über das Schuljahr 2003/04

 

„War es Rache? Schüler zünden Gymnasium an" - Die Schlagzeile aus der „Ahrensburger Zeitung" vom 15. Oktober 2003 lässt auf einen dramatischen Verlauf dieses Schuljahres schließen. Doch ist dank der Aufmerksamkeit von Herrn Mandrys, unserem Hausmeister, der die Täter auf frischer Tat ertappte, nichts Gravierendes geschehen.

In der Stormarnschule nichts Dramatisches", das gilt eigentlich auch für das ganze Schuljahr, in dem wiederum vieles nur in kleinschrittigem, zähen Ringen mühsam vorangebracht werden konnte, viel zu langsam für engagierte und energiegeladene Vertreter der Stormarnschule. Es wurden verschiedene Beschlüsse der Konferenzen und Arbeitsgruppen aus dem Vorjahr umgesetzt, bewährte Konzepte und Aktivitäten weiterentwickelt und die pädagogische und fachspezifische Arbeit an neue Herausforderungen angepasst.

Ein Generationenwechsel vollzieht sich zur Zeit in der Leitung der Schule. Auf Herrn Fürsen folgte Anfang des Schuljahres Herr Gaumnitz als stellvertretender Schulleiter, und zum neuen Schuljahr wird Frau Dr.Witte die Leitung der Stormarnschule von mir übernehmen. Neben der Setzung neuer Schwerpunkte in der schulischen Arbeit, die sich aus dem unverstellten Blick der von außen Kommenden ergeben wird - so bemüht sich Herr Gaumnitz bereits verstärkt um die Entwicklung des Intra-Netzes der Schule zur Vereinfachung der Verwaltung und des EDV-gestützten Lernens -, wird es sicherlich auch auf die ungebrochene Kontinuiät bei der Verfolgung längst gesteckter Ziele ankommen. Hier werden die Neuen von der Erfahrung der Teams profitieren, die schon jahrelang an der Weiterentwicklung der Schule arbeiten.

Eine weitere einschneidende Veränderung war das Ausscheiden der Familie Mandrys. Während Frau Mandrys sich in den letzten Jahren allmählich zurückgezogen hat, war für Herrn Mandrys Weihnachten Schluss. Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass beide seit nun mehr 23 Jahren die Seele des Betriebes waren, in der Schule im wahrsten Sinne des Wortes zu Hause. Besonders Herr Mandrys nimmt ein unschätzbares Wissen um die Besonderheiten des Schulgebäudes, aber auch der zum Teil recht „individuellen" Rituale und Abläufe mit, sodass es seine Nachfolger nicht leicht haben werden, in seine Fußstapfen zu treten.

Die inhaltliche, zum Teil fächerbezogene, und die pädagogische Diskussion und Weiterentwicklung waren durch ihre große Breite gekennzeichnet. Impulse gingen dabei von der Evaluation des Schulprogramms und von einigen ministeriellen Erlassen aus, aber zur Hauptsache von den Ergebnissen der Arbeit zahlreicher Arbeitsgruppen und Konferenzen.

Die Evaluation des Schulprogramms wurde, wie auf der letzten Schulkonferenz des Vorjahres beschlossen, durch eine paritätisch besetzte Arbeitsgruppe aufgenommen. Die Gruppe hatte sich zwei Zielrichtungen gesetzt: Zum einen sollte aus der recht umfangreichen Bestandsaufnahme ein Zielekatalog deutlicher herausgestellt werden, zum anderen galt es, ganz konkrete und pragmatische Veränderungen anzustoßen. Aus der Erlasslage heraus sind erneut, aber dieses Mal ohne hektische Betriebsamkeit, Parallelarbeiten im 5. und 6. Schuljahr in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik geschrieben worden. Es hat sich im Ergebnis gezeigt, dass die verstärkte Kommunikation der Fachlehrer als Gewinn zu betrachten ist, dass aber konkrete Folgerungen aus dem Vergleich der Klassenergebnisse nur schwer zu ziehen sind. Die Anstöße zur Bildung verschiedenster Arbeitsgruppen, deren Arbeitsfelder von der Suchtprävention bis Pausenhofgestaltung reichen und die in den Konferenzen jederzeit Gehör finden, gehen von allen drei Gruppen (Eltern, Lehrer und Schüler) aus. Hier wird „hinter den Kulissen" ein umfangreicher und sehr zeitaufwendiger Einsatz für die Schule geleistet.

Es gibt wieder Rechtskunde: Herr Rechtsanwalt Bück konnte gewonnen werden, den seit dem Tod von Herrn Frass ruhenden Rechtskundeunterricht wieder für die Oberstufe zu erteilen. Den Einstieg in den bilingualen Unterricht haben wir insofern verändert, als dass nicht sofort mit dem Übergang zur Stormarnschule über die Teilnahme entschieden wird, sondern erst zum zweiten Halbjahr, sodass den Kindern, ihren Eltern und der Schule einige Wochen der ersten Orientierung für ihre Entscheidung bleiben.

Die Beschäftigung mit der Arbeitswelt ging auch dieses Jahr dreigleisig weiter: Der 12.Jahrgang hielt eine Wirtschaftswoche ab, die nicht so sehr der Berufsorientierung als vielmehr dem Einblick in wirtschaftliche Zusammenhänge dienen sollte; der 10.Jahrgang ging in ein 14tägiges Betriebspraktikum, bei dem für alle Schüler dank der ausgezeichneten Kontakte zu Firmen des Umlandes ein Platz gefunden werden konnte; für die Schülerinnen und Schüler ab der 9.Klasse haben die Eltern in der Aktion „Arbeitswelt 2004" ein breit gefächertes Informations- und Gesprächsangebot zu verschiedensten Berufen gemacht. Mit diesen Veranstaltungen haben wir unser Ziel, diesen Bereich als einen Schwerpunkt unserer Arbeit auszubauen, sicherlich erreicht.

Auf Anregung der Schülervertretung haben wir eine Projektwoche unter dem Motto „Europa" geplant und durchgeführt. Bei aller Themenvielfalt ist diesmal sehr darauf geachtet worden, dass die Nähe zu Unterrichtsinhalten gewahrt blieb und damit Themen wie „Tennis in Europa" nicht akzeptiert wurden. Die Illusion, dass wir es durch die Möglichkeit für jeden Schüler, ein ihn interessierendes Thema heraussuchen zu können, in dieser Woche nur noch mit primär motivierten Schülern zu tun hätten, haben wir nie gehabt, aber es war doch ganz toll, mit welcher Begeisterung und mit welchem Einsatz die meisten in ihren Projekten arbeiteten; der Stolz war schon berechtigt, mit dem schließlich die Ergebnisse präsentiert werden konnten. Überhaupt ist ein Trend hin zu mehr Fachtagen zu beobachten, den man lerntheoretisch und pädagogisch sicherlich nur begrüßen kann. Waren es bisher eher die musischen Fächer, weitet sich inzwischen die Aktivität auch auf andere Fächer aus. Das Problem ist neben einer genauen inhaltlichen Abstimmung mit dem Lehrplan des eigenen Fachs und denen der Nachbardisziplinen die stundenplantechnische Einordnung, da an einem solchen Tag die anderen betroffenen Fachstunden ersatzlos ausfallen. Über befriedigende Lösungsmöglichkeiten wird bereits gesprochen, und es zeichnet sich ab, dass es über notwendige Eingriffe in die Unterrichtsstundenstruktur noch längere Diskussionen geben wird. Von den vielen Einzelprojekten, die in diesem Jahr durchgeführt worden sind, kann ich hier nur einige wenige beispielhaft aufführen: Die Schülervertretung hat im Frühjahr wieder die „Schülerschule" für die Orientierungsstufe mit großer Beteiligung durchgeführt und zur Schulung der Klassensprecher und SV-Mitglieder ein Seminar veranstaltet. Ferner gab es einen Abend der Romantik, auf dem u.a. Gedichte aus jener Epoche vom Deutschleistungskurs des 12Jahrgangs rezitiert wurden. Eine Kunstausstellung mit Werken aus verschiedenen Klassen war in der Stadtbücherei zu sehen und fand in der örtlichen Presse ein entsprechendes Echo, genauso wie die „Nachwuchsschriftsteller" der 10c. Über beachtliche Erfolge unserer Schülerinnen und Schüler bei landes- und bundesweiten Wettbewerben wird in diesem Jahrbuch besonders zu berichten sein. Dass unsere Orchester und Chöre uns wieder mit herrlichen Konzerten erfreut haben, traditionell zu Weihnachten und zum Schuljahresende, nehmen wir schon als etwas Selbstverständliches, genauso wie die Konzertreisen und die Gegenbesuche der Partner. Doch sollten wir uns immer im Klaren darüber sein, dass das, was hier von der Fachschaft geleistet wird, im Lande bestimmt die große Ausnahme darstellt. Deshalb kann es nur darum gehen, die Basisarbeit im Rahmen des Musikzweiges weiter zu stärken, nicht aber darum, mit Blick auf die Zahl der angemeldeten Schülerinnen und Schüler eine Aufnahmebegrenzung ins Auge zu fassen.

Unser Austauschprogramm, das eine Gruppe nach Castres/ Toulouse führte und eine andere nach Gdynia, verlief ohne Zwischenfälle, und auch der Gegenbesuch der französischen und polnischen Gäste fand in einer von Freundschaft geprägten Atmosphäre statt. Probleme, die dadurch, dass Monsieur Alié nach seiner Pensionierung nicht mehr in Castres zur Verfügung steht und auch Herr Dieck ausscheiden wird, wird es wohl nicht geben, weil bereits Nachfolger gefunden sind. Eine Ausweitung des Programms auf England - ein lang gehegter Wunsch - scheint eventuell möglich, weil sich aus einem Besuch unseres Kammerchors in Woodbrigde/Südengland eine festere Beziehung zu entwickeln beginnt; jedenfalls haben die englischen Partner bei einem Gegenbesuch echtes Interesse bekundet.

Auch die Klassen- und Studienfahrten haben wir wie geplant durchgeführt. Die befürchteten Finanzierungsprobleme hat es nicht gegeben, weil die Elternschaft ohne Ausnahme den Schulkonferenzbeschluss zur Bildung eines Fahrtenfonds, um die absehbare Finanzierungslücke zu schließen und Härtefälle auszugleichen, akzeptiert und in ihn eingezahlt hat. Damit ist ein Bereich, den wir einmütig als wesentlich für unsere pädagogische Arbeit ansehen, mit nur geringen Abstrichen erhalten worden und nicht der leeren Staatskasse zum Opfer gefallen.

Der Girls' Day ist bei uns in seiner Bedeutung umstritten. Die doch nur sehr lückenhafte Beteiligung der angesprochenen Jahrgänge macht für die in der Schule verbliebenen Schülerinnen und Schüler für diesen Tag ein Fortschreiten im Unterrichtsstoff mit Rücksicht auf die Fehlenden unmöglich. Außerdem ist der Ertrag für die Teilnehmerinnen eher gering, vor allem dann, wenn sie den Arbeitsplatz z.B. ihres Vaters bereits kennen. Wir haben jedenfalls durch Improvisation (Jungenprojekt, Exkursionen, Wandertage) versucht, das Beste aus der Situation zu machen.

Bei der Anpassung unserer Gebäudesituation an die Zahl der vorhandenen Klassen und Kurse traten wir auch in diesem Jahr auf der Stelle. Der Bedarf von mindestens vier zusätzlichen Unterrichtsräumen - diese könnten zwischen dem Anbau und der kleinen Sporthalle errichtet werden - bei anhaltend großem Interesse an unserer Schule und entsprechend hohen Anmeldezahlen wird vom Schulträger und den verantwortlichen Politikern anerkannt, doch sehen einige (eine Mehrheit?) eher in der Begrenzung der Sextaneraufnahme die Lösung des Problems. Wir haben dagegen die Chancen einer Drei- bis Vierzügigkeit bezogen auf die Differenzierung unseres Unterrichtsangebots, beispielsweise in der Oberstufe oder im Musikzweig, der Gefahr gegenübergestellt, dass ein Absinken unter die Dreizügigkeit in Zukunft die Bildungschancen unserer Schüler doch deutlich verringern würden. Da die Stadtverwaltung unter den jetzigen Voraussetzungen keine Chance sieht, einen Landeszuschuss zu erhalten, zögern die Entscheidungsträger.

Immerhin ist vor den Sommerferien mit dem Einbau einer neuen WC-Anlage in die ehemalige Hausmeisterwohnung begonnen worden, sodass die marode Anlage vor dem Eduard-Söring-Saal bald geschlossen und hoffentlich in absehbarer Zeit abgerissen werden kann. Wir sehen in diesen Umbau einen weiteren Schritt auf dem Weg, vor dem Konzertsaal eine geräumige Pausenhalle zu bekommen, die in einer Doppelfunktion auch als Foyer bei Konzerten einen angemessenen Rahmen abgeben kann. Auch in diesem Punkt sind Gespräche mit der Bürgermeisterin, den Rathausparteien, den Beschlussgremien und zuständigen Fachabteilungen des Rathauses geführt worden, allerdings mehr mit informativem Charakter, basierend auf einem Architektenentwurf und einer aktualisierten Kostenschätzung.

Der ungeahnte Boom unserer Cafeteria - dem bewundernswerten Einsatz der weit über 100 Kochmüttern ein ganz großes Dankeschön !! - inzwischen werden in Spitzenzeiten täglich über 100 Essen ausgegeben - hatte uns gezwungen, über eine Erweiterung des Küchentraktes nachzudenken, um einerseits mehr Schüler gleichzeitig bedienen zu können und um andererseits mehr Platz für die Kochmütter zu schaffen. Das Ergebnis war die Verlängerung des Küchentresens in L-Form. Da der Aufenthaltsraum inzwischen ebenfalls „aus allen Nähten platzt", hatten wir Gespräche mit der Stadtverwaltung aufgenommen, um einen weiteren Kellerraum zur Cafteria hinzuzunehmen; die Umbaukosten wollten wir selbst aus Spendengeldern finanzieren und, wenn erwünscht, in eigener Regie durchführen. Doch auch hier sind wir wider Erwarten noch nicht zur eigentlichen Realisierung gekommen.

Übrigens haben dem „Verein der Freunde", also unserem Schulverein, der sich u.a. um die fianzielle Abwicklung der Cafeteria, um die Verwaltung des Schulfahrtenfonds und um die Verwendung der Spendengelder kümmert, genau diese Spenden Sorgen bereitet: Die steuerliche Bewertung war zunächst nicht eindeutig zu klären. Doch ist inzwischen das Problem ganz in unserem Sinne gelöst.

Wie solide an der Stormarnschule gearbeitet wird, hat in diesem Jahr die Einführung der ministeriellen Kampagne „Jede Stunde zählt" wieder deutlich gemacht: Wir liegen in der monatlich zu meldenden Fehlstundenbilanz genau im von Kiel angestrebten Bereich - und das, ohne dass wir unsere Vertretungspraxis der letzten Jahre auch nur um einen Deut hätten ändern müssen!

Ihre Stärke holt die Stormarnschule aber nicht allein aus der kontinuierlichen Arbeit des Lehrerkollegiums, sondern auch aus dem vorbildlichen Einsatz ihrer Elternvertreter. Besonders der harte Kern um den Schulelternbeiratsvorstand herum hat auch in diesem Jahr immens viele Stunden investiert und Anstrengungen unternommen, um die Qualität der Schule weiter zu verbessern.

Da wir außerdem noch mit Herrn Fielmann einen Gönner in unseren Reihen haben, dessen Spenden- und Hilfsbereitschaft uns in die Lage versetzt, manchen Wunsch aus eigener Kraft zu realisieren, hat die Arbeit für die Schule besonders viel Spaß gemacht.

Ich möchte zum Schluss allen danken, die in wirklich angenehmem Miteinander für die Stormarschule gearbeitet und gekämpft haben - den Kollegen genauso wie den Kochmüttern, den Schülervertretern ebenso wie den Elternvertretungen; allen, die mit Rat und Tat geholfen haben, die wohlwollende Nachsicht geübt haben angesichts offenbar mehr oder weniger vermeidbarer Pannen und Schwächen!

In der Summe sollten wir mit dem Ergebnis dieses Schuljahres zufrieden sein!

 

Ausblick auf die nächsten Schuljahre

Am Ende meiner Zeit an der Stormarnschule möchte ich die Gelegenheit nutzen, bei diesem Ausblick über das kommende Schuljahr hinaus zu blicken.

Die Stormarnschule wird weiterhin ein modernes Gymnasium sein, das mit einem hohen Grad an Selbstständigkeit versuchen wird, den Bedürfnissen seiner Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. Aus einer liberalen Grundhaltung heraus wird das Lehrerkollegium auch weiterhin bemüht sein, die Werte zu erhalten und zu vermitteln, die es im Konsens mit der Elternschaft für unverzichtbar erachtet. Vor dem Hintergrund einer Vision, die lerneffektives Arbeiten mit einer schülerfreundlichen Grundhaltung verbindet, wird aber natürlich ganz nüchtern und realitätsbezogen geplant und gearbeitet werden müssen, um die vielen einzelnen Projekte weiterzubringen.

Hierzu macht das Schulprogramm eine Menge Aussagen, die dazu geeignet sind, ganz konkrete Arbeitsziele zu entwickeln, die dann ganz und gar pragmatisch verfolgt werden können. Das letzte Beispiel für diese Arbeit war die Umgestaltung des Studien- und Klassenfahrtenprogramms sowie die gemeinsam von einem Team aus Schülern, Eltern und Lehrern erarbeitete Gestaltung des Pausenhofs.

Über ein immer breiteres Interesse kann sich die Fachschaft Musik freuen. Sie sollte, unterstützt von der Gesamtheit der Schule, weiterhin an ihrem überregionalen Angebot eines Musikzweiges - im Lande als Ahrensburger Modell weithin bekannt - festhalten. Dabei wird es der Fachschaft gelingen, flankiert durch einen kontinuierlichen Ausbau der Schülerband und durch ein „schmissiges" Chorrepertoire, das vorzügliche Niveau des „Kerngeschäfts" der Orchester- und Chorarbeit zu halten oder, wenn überhaupt möglich, noch zu steigern.

Beim Ringen um eine zeitgemäße IT-Ausstattung sind wir etwas ins Hintertreffen geraten, doch sollen bereits vorhandene Ansätze, das Schulgebäude so zu vernetzen, dass mit einer ausreichenden Anzahl PCs und Notebooks gearbeitet werden kann, ausgebaut werden.

Der bilinguale Unterricht, der zum neuen Schuljahr aus seiner Vorkursphase in einen englischsprachigen Erdkundekurs eintritt, unterstreicht das Bemühen um eine fundierte Fremdsprachenausbildung, wie sie heute in vielen Berufszweigen eine Grundvoraussetzung darstellt. Die Berufsinformationen durch die Wirtschaftswoche für die Oberstufe, durch das Betriebspraktikum und durch die „Arbeitswelt 200..." der Elternschaft beinhalten ein so breites Spektrum an Anregungen, dass dieser Bereich auch in den folgenden Jahren vorbildlich abgedeckt erscheint.

Ein dringender Wunsch vieler Eltern ist es, durch Präventionsmaßnahmen Fehlentwicklungen im sozialen Bereich entgegenzuwirken: Durch Überzeugungsarbeit, unterstützt durch externe Fachleute, sollte die Schule auch in Zukunft versuchen, ihre Schülerinnen und Schüler gegen Suchtgefahren zu stärken, nicht jedoch durch bloße administrative Zwangsmaßnahmen.

Bezeichnend für das „Klima" an der Stormarnschule ist die Tatsache, dass es zwischen den drei an der Schulkonferenz beteiligten Gruppen auch nach der Einführung der Drittelparität noch nie eine Situation gegeben hat, in der sich die Interessen hart und kompromisslos gegenüber standen ohne die Aussicht auf einen Vergleich. Das sollte auch in Zukunft so bleiben. Voraussetzung dafür ist, dass die Schülervertretung sich weiterhin aktiv am Schulgeschehen beteiligt und von den Erwachsenen als Partner ernstgenommen wird und dass es nie an Respekt vor der Haltung des anderen und an gegenseitigem Einfühlungsvermögen fehlt. Hier können zum Beispiel der Eltern-Lehrer-Gesprächskreis und Gespräche zwischen Schülern und Lehrern in der Cafeteria förderlich sein.

Interessierten Beobachtern der internen Entwicklung ist seit längerem klar, dass die allmähliche Ausweitung des Unterrichtsangebots, erweitert durch Arbeitsgemeinschaften und Projektarbeit, de facto einer Ganztagsschule schon sehr nahe kommt. Mehr und größere Klassen, ein differenzierteres und umfangreicheres Unterrichtsangebot und eine Vielzahl freiwilliger Aktivitäten werden aber schon lange nicht mehr durch das Raumangebot des Schulgebäudes abgedeckt. Daher ist eine Erweiterung um mindestens vier Unterrichtsräume, um eine Pausenhalle und um einen weiteren Cafeteria-Raum dringend erforderlich, und zwar kurzfristig, um den geburtenstarken Jahrgängen, die in den nächsten Jahren auf das Gymnasium drängen, gerecht zu werden. Im Zuge dieser Entwicklung wird dann unbedingt zu überlegen sein, ob nicht ganz formal eine Ganztagsschule eingerichtet werden sollte, nicht in der jetzt angebotenen offenen Form, sondern mit einem verbindlichen Unterrichtsangebot auch am Nachmittag. Den Politikern, die aus finanziellen Erwägungen noch zögern, dem Ausbau der Schule zuzustimmen, müsste eine positive Entscheidung um so leichter fallen, als dass sie damit eine zentral gelegene Bildungseinrichtung fördern, in der außer Schulunterricht auch Volkshochschulkurse stattfinden, die Pausenhalle zum Foyer für Konzertbesucher wird und eine Vielzahl privaten Musikunterrichts erteilt wird, also eine Vollauslastung von 7.30 Uhr bis nach 22.00 Uhr garantiert ist.

Bei einer Schule mit der hohen Akzeptanz der Stormarnschule, die in ihrem Programm das moderne, anpassungsfähige und leistungsorientierte Gymnasium verkörpert, wird es sich auch in Zukunft nicht nur für die unmittelbar Beteiligten, sondern auch für die Stadt als Schulträger lohnen, erhebliche Anstrengungen zu unternehmen, bestmögliche Voraussetzungen für die Bildung der eigenen Kinder zu schaffen.

 

Hans-Christian Frahm

aus: Jahrbuch 2003/04 der Stormarnschule Ahrensburg, S. 6-8