
Die Großteleskope in der Atacamawüste: VLT & ALMA
Initiiert durch das Partnerschulprogramm des HdA Heidelberg ergab sich Anfang dieses Jahres die Möglichkeit, für unsere Astronomielehrerin Frau von Werder an einer deutsch-chilenischen Lehrerfortbildung in Chile zum Thema „Astrophysikalische Projekte des nördlichen & südlichen Sternenhimmels“ teilzunehmen. Dabei wurden nicht nur Unterrichtsinhalte an der „Universidad del Norte“ in Antofagasta vorgestellt und diskutiert, auch Vorträge zu aktuellen astronomischen Fragestellungen und Besuche der örtlichen Schulen standen auf dem Programm.
Ein besonderes Highlight für die deutschen und chilenischen Lehrkräfte waren die Besichtigungen der beiden Großteleskope VLT (Very Large Telescope) und ALMA (Atacama Large Millimeter/ Submillimeter Array) in der Atacamawüste:
Das VLT -auf dem 2635 m hohen Cerro Paranal gelegen- ist das weltweit leistungsstärkste optische Teleskop, das in den Tiefen des Weltalls u.a. nach Exoplaneten sucht. Neben einer wissenschaftlichen Führung durch die vier Großteleskope „Yepun“, „Antu“, „Melipal“ und „Kueyen“ wurde auch das ESO-Kontrollzentrum sowie die „Residencia“, bekannt aus dem James-Bond-Film „Quantum of Solace“, besichtigt..
ALMA -auf dem 5050 m hohen Chajnantor-Plateau gelegen- ist die weltweit größte Anordnung transportabler Radioteleskope, die durch interstellare Staubwolken u.a. das Schwarze Loch im Zentrum unserer Milchstraße beobachten. Bedingt durch die in dieser Höhe für Menschen kritischen Umweltbedingungen mussten die Lehrkräfte besondere Sicherungsmaßnahmen ergreifen: für ausreichend Flüssigkeitszufuhr sowie adäquate Kleidung musste in der Höhe gesorgt werden, der umfangreiche medizinische Check für Höhentauglichkeit musste bestanden werden, zum Schutz gegen die extreme Sonneneinstrahlung musste die Haut chemisch sowie physisch geschützt werden und aufgrund des extrem niedrigen Sauerstoffgehalts der Luft war die Verwendung von externem Sauerstoff Pflicht! Umso beeindruckender präsentierten sich dann die von mehreren Nationen betriebenen Radioteleskope vor majestätischer Bergkulisse. Bei einer technischen Führung erhielten die Lehrkräfte auch einen Einblick in die Detektorphysik der Radioteleskope sowie in die enormen Kapazitäten der Datenleitungen und Datensynchronisation.
Im Laufe dieser Lehrerfortbildung sind durch die gemeinsamen Besichtigungstouren und die intensiven persönlichen Kontakte zu den chilenischen Lehrkräften neue Freundschaften entstanden, die durch einen vom HdA geplanten Gegenbesuch in Deutschland sicher weiter gefestigt werden!